Wie wird Räuchereiche hergestellt, richtig geschützt und welche Qualitätsunterschiede gibt es ?

Wie wird Räuchereiche hergestellt, richtig geschützt und welche Qualitätsunterschiede gibt es ?
Exotenhölzer sind preislich oft in einer Kategorie, die sich der Konsument nicht leisten kann oder deren Optik nicht gewünscht wird. Deshalb wird immer öfter die geräucherte heimische Eiche eingesetzt. Bei der Qualität der Räuchereiche, der Verlegung und bei der Oberflächenbehandlung sollten einige Kriterien beachtet werden, um unliebsame Schadensfälle zu vermeiden und ein optisch gewünschtes Ergebnis zu erhalten.
Die Qualität der Räuchereiche hängt entscheidend von der Art der Räucherung ab. Durch das „Räuchern" von Holz oder Parkett erhält das Eichenholz einen dunklen Farbton, wobei die natürlichen Farbvariationen des Holzes erhalten bleiben.
Bei der Räucherung findet eine chemische Säure-Base-Reaktion statt. Zum Räuchern eignen sich alle gerbsäurehaltige Hölzer, also z.B. Eiche. Die Säure ist im Holz enthalten, als Base verwendet man Ammoniak (Salmiak). Durch die Reaktion der Säure im Holz und dem Ammoniak als Base ergibt sich eine natürliche wirkende dunkle Färbung im Holz. In der Regel erfolgt das Räuchern beim Hersteller, kann aber auch vom Parkettleger (z.B. auf der Baustelle) durchgeführt werden.
Die Eindringtiefe und somit Qualität des Räucherns hängt vom Räucherverfahren ab. Grundsätzlich unterscheidet man 3 Arten der Räucherung:

1. Konventionelle Räucherung oder Kammerräucherung
Bei dieser Art des Räucherns werden die fertigen Holzstäbe oder Lamellen in eine dicht zu verschließende Kammer gelegt. In der Kammer werden Gefäße aufgestellt, in denen sich Salmiak in flüssiger Form befindet. Aus dem Salmiak entweicht das für die Reaktion erforderliche Ammoniak. Der Räuchervorgang ist sehr zeitintensiv und witterungsabhängig. Der Prozess ist nicht kontrolliert. Die Steuerung erfolgt durch Erfahrungswerte. Die Eindringtiefe ist somit nicht genau kontrollierbar und das Verfahren ist bedenklich hinsichtlich der Umweltbelastung.

2. Kernräucherung
Die Kernräucherung erfolgt in speziellen Anlagen. Unter definierten Bedingungen wird Ammoniak gasförmig durch Über- und Unterdruck in die Holzporen eingepresst. Das Verfahren ist umweltschonend. Das Ammoniakgas wird in einem geschlossenen System geführt. Aufwendige Abluftreinigungsanlagen garantieren, dass die Umwelt nicht belastet wird. Der Räuchervorgang wird genau kontrolliert und dokumentiert. Nach dem Räuchervorgang erfolgt das Ablüften des Holzes. Diese Art der Räucherung dauert ca. 2-4 Wochen, je nach Stärke des zu räuchernden Materials. Das Material wird komplett bis in den Kern durchgeräuchert.

3. Baustellenräucherung
Bereits verlegtes Parkett kann im Objekt geräuchert werden. Falls sich in dem Raum, in dem der Parkettboden geräuchert werden soll anderes, helles gerbstoffhaltiges Holz befindet, würde dies automatisch mit dunkel gebeizt. Bei der Vor-Ort-Räucherung werden in dem dicht verschlossenen Raum Gefäße mit Salmiakgeist aufgestellt. Der Parkettboden färbt sich in ca. 2 Tagen an der obersten Schicht. Die Räuchergefäße sollten mit zugespitzten Standbeinen versehen sein, also nicht direkt auf dem Boden gestellt sein, um eventuelle helle Flecken zu vermeiden.
Bei der Kernräucherung wird das Holz bis in den Kern gefärbt. Dies hat natürlich für die spätere Sanierung des geräucherten Eichenparketts einen deutlichen Vorteil gegenüber dem kammer- oder baustellengeräucherten Eichenparkett zur Folge. Unterschiedlich abgelaufene, nicht kern-geräucherte Parkettböden, können bei einer späteren Nachbehandlung kaum gleichmässig angepasst werden. Ist das Holz lediglich angeräuchert, kann es beim Sanierungsschliff zu unliebsamer heller bzw. unterschiedlicher Fleckenbildung kommen.

Räuchereiche kann versiegelt oder geölt werden. Was ist hierbei zu beachten?

Es ist in jedem Fall darauf zu achten, dass nach dem Räuchern der Eiche das Holz vollständig abgelüftet wird, beim Holzschliff darf kein Ammoniakgeruch mehr feststellbar sein.

Je nach Grad der Beanspruchung schützen Alkyd- bzw. Kunstharzlacke oder ein Öl- das Räuchereiche-Parkett optimal. Mit Einschränkungen können auch
1- Komponenten oder ein 2 Komponenten Wasserlack-Systeme eingesetzt werden. (z.B. IRSA Platinum 3000 Parkettwasserlack oder die 2K Parkettwasserlacke IRSA Platinum 3010 seidenmatt oder IRSA Platinum 3030 ultramatt). Insbesondere die 2K Platinum Parkettwasserlacke zeichnen sich durch hohe Abriebfestigkeit und chemische Beständigkeit aus.

Bei Räuchereiche sollte nicht mit einer wässrigen Grundierung gespachtelt oder gerollt werden, da die Fläche durch Reaktionen der Gerbsäure während des Spachtel- oder Rollvorgangs hell und grau erscheinen, bzw. es zu Fleckenbildung kommen könnte ( Reaktion zwischen Alkalität des Wasserlackes und der Gerbsäure des Holzes).

Die Grundierung bei der Räuchereiche sollte also unbedingt satt im Rollverfahren z.B. mit dem lösemittelhaltigen, alkoholbasierten und gut anfeuernden IRSA Uni Primer AL vorgenommen werden.

IRSA Uni Primer AL ist darüber hinaus auch besonders gut für andere schwierige Hölzer (z.B. Obsthölzer wie Kirsche), die ebenfalls zu Verfärbungen neigen, geeignet. Auch zu trockene (erheblich unter 9 +-1% Holzfeuchte) Altböden können z.B. mit IRSA Uni Primer AL optimal grundiert werden. So wird verhindert, dass beim etwaigen Einsatz einer Wasserlack-Grundierung zuviel Wasser in das Parkettholz eindringt und somit ein überproportionales Quell- und Schwindverhalten des Holzes auslöst.
Eine besonders schöne, fast wie geölte, Optik wird erreicht, wenn als Grundierung IRSA Uni Primer AL und als Decklack der ultramatte IRSA Platinum 3030 2K Parkettwasserlack eingesetzt wird. Dieser Systemaufbau zeichnet sich auch durch seine pflegeleichte, sehr stark strapazierfähige Oberfläche aus.

Bei einer geölten Räuchereiche wird die Anfeuerung und teilweise auch der Glanzgrad durch die Art des jeweils eingesetzten Öls gestaltet. Wird eine natürliche matt wirkende Oberfläche gewünscht, die die dunkle Anmutung der Räuchereiche weiter vertieft, ist das lösemittelfreie IRSA Natura Hartöl bestens geeignet. IRSA HP Oil High Protection beinhaltet Wachsanteile, so dass ein samtiger Glanz erreicht wird. Auch HP Oil vertieft die Naturfarbe der Räuchereiche, wirkt jedoch ein wenig heller als IRSA Natura Hartöl.
Alle geölten Oberflächen können normal bis sehr stark beansprucht werden. In besonderen Fällen, z.B. dann wenn ein höherer Glanz erzielt werden soll, oder wenn die Beanspruchung extrem ist (Disco, Thekenbereich etc.), wird zusätzlich mit IRSA Natura Hartwachs nachgewachst.

Eine besonders ausgefallene Optik der Räuchereiche wird mit dem farbigen IRSA Design Farböl oder IRSA Platinum 2K Öl-Grundierung wenge erreicht

Die verschiedenen Farbvarianten von IRSA Design Farböl erlauben eine Vielfalt von Einfärbemöglichkeiten. Bei Räuchereiche erhält man eine dunklere Optik mit IRSA Design Farböl wenge oder schwarz. IRSA Design Farböl ist bereits so eingefärbt, dass es sofort verarbeitet werden kann (alle Farben sind untereinander mischbar). Der Ölvorgang ist sehr einfach und schnell durchzuführen. Mit IRSA Design Farböl können schadhafte Stellen auch partiell ausgebessert werden.

Mit IRSA Platinum 2K Öl-Grundierung wenge ist es möglich, die Räuchereiche noch dunkler einzufärben, sie muss dann mit einem IRSA Platinum 2 K Parkettwasserlack (IRSA Platinum 3010 seidenmatt oder IRSA Platinum 3030 ultramatt) überversiegelt werden.

Natürlich können auch andere Farben der IRSA Platinum 2K Öl-Grundierung eingesetzt werden. Alle Farbtöne können mit IRSA Platinum 2K Öl-Grundierung farblos aufgehellt werden.

Bitte beachten Sie die Technischen Datenblätter und Sicherheitsdatenblätter zu den oben genannten Produkten.

Alle Rechte am Text sind der IRSA Lackfabrik Irmgard Sallinger vorbehalten.